7 Erfolgshebel für betriebswirtschaftliche Software

Die Pandemie zwingt Unternehmen neue Lösungswege auf. Weil Corona die Digitalisierung beschleunigt, sollten Unternehmen auch ihre betriebswirtschaftlichen Systeme optimieren. Der Softwarehersteller proALPHA zeigt sieben Schritte dazu.

Selbst eingefleischte Traditionalisten kamen im vergangenen Jahr nicht um Homeoffice und Videokonferenzen herum. „Was die Digitalisierung angeht, ist das aber nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs“, bekräftigt Gunnar Schug, CTO beim Softwarehersteller proALPHA. Es sei auf breiter Front noch viel zu tun – insbesondere rund um die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning). Um auch in fünf Jahren noch erfolgreich zu sein, sollten sich Unternehmen 2021 laut Schug sieben zentralen Digitalthemen widmen:

  1. Lieferketten krisenfest machen
    Egal, ob mit geringer oder hoher Fertigungstiefe: Jedes Unternehmen ist auf stabile und rechtskonforme Lieferketten angewiesen. Für die Auswahl geeigneter Lieferanten zählen neben der Lieferfähigkeit und den Konditionen inzwischen auch Compliance und Nachhaltigkeitsaspekte. Ebenso wichtig ist eine entsprechend lückenlose Nachverfolgbarkeit von Chargen- und Seriennummern. Nur so kann ein Unternehmen bei Problemen schnell mit einem gezielten Rückruf reagieren. Für den Umstieg in die neue Ära, stehen zwei Wege offen: Beim Greenfield-Ansatz werden sämtliche Maschinen gegen Modelle der der jüngsten Generation ausgetauscht. Das ist für viele Unternehmen wirtschaftlich nicht zu leisten. Beim Brownfield-Ansatz werden die Anlagen nach und nach modernisiert. Investitionen fallen dabei regelmäßig in kleineren Beträgen an.
  1. Mit moderner IT Fachkräfte anziehen
    Der demografische Wandel lässt den Mittelstand ebenso um junge Talente ebenso hart kämpfen, wie um erfahrene Fachkräfte. Zur Attraktivität eines Arbeitsplatzes gehört dabei ein ansprechendes Arbeitsumfeld, inklusive zeitgemäßer Software mit moderner Benutzeroberfläche. Laut einer Studie von Trovarit ist die Usability eines der Top drei ERP-Themen für 2021: 45 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen darin einen wichtigen Trend. Fast ebenso wichtig, nämlich auf Platz vier, beurteilen die Unternehmen den Einsatz mobiler Apps und Endgeräte – sowohl im Außendienst von Service und Vertrieb als auch in der Produktion.
  1. Mobilitätsstrategie aufbauen
    Der Ausbau der 5G-Netze eröffnet Unternehmen völlig neue Möglichkeiten. Mittelständler, die sich anhand von Use Cases Ideen für den eigenen Betrieb holen wollen, können sich zum Beispiel vom 2020 aufgelegten Leitfaden des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) anregen lassen. Dieser beschreibt eine ganze Reihe an 5G-Szenarien, von der Ortung in der Intralogistik bis hin zu Predictive Maintenance.
  1. Abläufe automatisieren
    Geht doch – irgendwie: Diese Antwort mag 2019/2020 noch ausreichend gewesen sein. Langfristig allerdings nagen ineffiziente Prozesse an der Produktivität und damit an der Wettbewerbsstärke. Das ist der Hälfte der von teknowlogy | PAC im Auftrag von proALPHA befragten Unternehmen durchaus bewusst. Die Verantwortlichen fragen sich, wo sie anfangen sollen, wie sie die Effizienz steigern, und welche Prozesse dabei das nächste Potenzial bieten. Antworten finden immer mehr Betriebe im Process Mining und der Nutzung von Robotic Process Automation (RPA).
  1. Türen öffnen für Künstliche Intelligenz
    Jedes zweite Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ist inzwischen überzeugt, dass Künstliche Intelligenz einer der Schlüssel für die eigene Wettbewerbsfähigkeit ist. Inzwischen können Unternehmen ganz pragmatisch mit fertigen Lösungen erste Erfahrungen sammeln – zum Beispiel mit Wissensmanagement im Service auf Basis Künstlicher Intelligenz.
  1. Datenqualität steigern
    Wer kontinuierlich an der Qualität seiner Daten arbeitet, steigert die Effizienz seiner Prozesse. Das glaubt laut einer teknowlogy | PAC-Studie eine breite Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Diese Überzeugung bringt wenig, wenn die Umsetzung fehlt. Es sei höchste Zeit in Sachen Datenqualität aktiv zu werden, mahnt ERP-Experte Schug. So hängt beispielsweise der Erfolg von Projekten mit Künstlicher Intelligenz oder mit dem Internet der Dinge maßgeblich von der Qualität der Daten ab.
  1. Plattformökonomie ausloten
    Laut einer Studie des Bitkom vom Mai 2020 entwickelt oder plant aktuell über die Hälfte der Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen. Die meisten Akteure setzten dabei auf Plattformen: 88 Prozent kreieren digitale Plattformen neu, entwickeln sie weiter oder beteiligen sich daran. Andere arbeiten an zusätzlichen Geschäftsmodellen, etwa der Vermietung ihrer Produkte und anderen Dienstleistungen. Moderne ERP-Systeme müssen und können diese Transformation unterstützen und abbilden.     Jürgen Frisch