Schwache Netzleistung bremst das Home-Office

Mitarbeiter und Führungskräfte akzeptieren das Arbeiten von zuhause aus. Ein Problem dabei sind laut einer Marktstudie von Riverbed die Netztechnologien. Deren Ausbau soll die Unternehmensleistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter künftig steigern

Ausbau nötig: 99 Prozent der Führungskräfte in Deutschland sollen der Umstellung zur Remote-Work optimistisch gegenüberstehen (73 Prozent vollkommen oder sehr optimistisch). Allerdings waren 66 Prozent zu Beginn der Pandemie nicht auf eine umfassende technologische Unterstützung des Home-Office vorbereitet. Das zeigt eine Umfrage des Netzwerkspezialisten Riverbed. Weltweit betrachtet kamen die meisten Befragten, die am Höhepunkt der Krise nicht vollständig vorbereitet waren, aus der Gesundheitsbranche, gefolgt von der Fertigung, dem Einzelhandel, Dienstleitungen und Finanzdienstleistern.

Für die Riverbed Future of Work Global Survey 2020 hat Wakefield Research im Auftrag von Riverbed im Juni dieses Jahres 700 Entscheidungsträgern aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten/Saudi-Arabien online befragt. Es wurden Quoten für 100 Befragte in jeder der folgenden Branchen festgelegt: Finanzdienstleistungen, Fertigung, Fachdienstleistungen, Gesundheitswesen und Einzelhandel.100 Führungskräfte kamen aus Deutschland.

Remote Work wird auf breiter Front akzeptiert

Den weitreichenden Wandel hin zur Remote-Work sehen Führungskräfte gelassen und optimistisch. Die Ergebnisse machen jedoch deutlich, dass die große Mehrheit der Unternehmen zu Beginn der COVID-19 Pandemie darauf nicht gut vorbereitet war. In Zukunft wollen befragte Führungskräfte daher vermehrt in die nötige Technologie investieren, um ihre Remote-Performance zu verbessern.

„Bereits in den vergangenen Jahren haben Unternehmen das Arbeiten im Home-Office ermöglicht“, erklärt Andreas Riepen, Regional Vice President Sales, DACH bei Riverbed Technology. „COVID-19 beschleunigt nun diese Entwicklung. Das Büro der Zukunft wird flexible und hybride Arbeitsplätze umfassen.“ Die Studie zeige, dass Führungskräfte das Arbeiten von zu Hause aus akzeptieren. Wenn mehr Mitarbeiter diese Arbeitsform praktizieren, müssten Unternehmen die richtige Technologie implementieren, um eine höhere Produktivität und ein besseres Home-Office-Erlebnis zu gewährleisten.“

Performance-Probleme bremsen Mitarbeiter und Unternehmen

70 Prozent der der befragten Führungskräfte in Deutschland berichteten über Probleme mit der Performance im Home-Office. Das wirkt sich sowohl auf die Mitarbeiter, als auch auf die Geschäftsergebnisse negativ aus. Zu den größten Hürden gehören die schlechte Qualität von Videokonferenzen (46 Prozent), lange Reaktionszeiten beim Laden von Apps (44 Prozent), häufige Verbindungsabbrüche zu Unternehmensnetzwerken (37 Prozent) und ein unzureichendes WLAN (36 Prozent). Auf die Frage nach den Auswirkungen dieser Probleme auf die Home-Office-Erfahrung der Mitarbeiter berichten deutsche Führungskräfte über schlechteren Kundenservice (45 Prozent), häufigere technische Unterbrechungen (41 Prozent), schlechte Mitarbeiter-Performance und Produktivitätseinbußen (40 Prozent), Schwierigkeiten bei der Kundenansprache (40 Prozent) und eine schlechte Work-Life-Balance (36 Prozent).

Signifikanter Anstieg flexibler Remote-Mitarbeiter erwartet

Vor COVID-19 haben durchschnittlich 10 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland von zuhause gearbeitet. Nach der Pandemie dürften nach Ansicht der deutschen Führungskräfte 6 Prozent der Angestellten weiter von zu Hause aus arbeiten. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie entspricht das einem Anstieg von fast 60 Prozent.

Den größten durchschnittlichen Prozentsatz an Home-Office Mitarbeitern prognostizieren Branchen, die von einer physischen Präsenz ihrer Mitarbeiter unabhängig sind. Dazu gehören beispielsweise Finanzdienstleistungen (39 Prozent nach der Pandemie verglichen mit 28 Prozent vor dem Ausbruch) und Dienstleitungen (35 Prozent versus 28 Prozent). Geografisch gesehen erwarten US-Geschäftsführer, dass 42 Prozent ihrer Mitarbeiter nach COVID-19 im Home-Office arbeiten. Das ist ein Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zu vorher.

Technologie stärkt die Mitarbeiter-Performance im Home-Office

„In den vergangenen Monaten haben Unternehmen erkannt, welche Hürden das Arbeiten im Home-Office ausbremsen“, berichtet Riepen. „Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen und Regierungen stärker in Technologie investieren möchten, welche die Remote-Performance optimiert.“ 39 Prozent der Führungskräfte in Deutschland planen in den nächsten 12 Monaten zusätzliche Technologieinvestitionen – 15 Prozent davon in einem „erheblichen Umfang“. In den USA haben rund 86 Prozent der Führungskräfte zusätzliche Technologieinvestitionen im Blick, in Großbritannien sind es 73 Prozent. Finanzdienstleister (84 Prozent) und das Gesundheitswesen (79 Prozent) bereiten weltweit die meisten derartigen Investitionen vor.

Führungskräfte in Deutschland haben bei Strategien und Technologien für Remote-Work für ihre Mitarbeiter und ihr Unternehmen bereits Prioritäten gesetzt. Zu den Top-Initiativen in den nächsten zwei Jahren gehören:

  • Investitionen in Sicherheitstechnologie und -software (47 Prozent)
  • Aktualisierte Unternehmensweite Strategien und Richtlinien für Home-Office (41 Prozent),
  • Software für Transparenz der Netzwerk- und App-Performance (40 Prozent),
  • digitale Unternehmensprodukte und Services entwickeln (40 Prozent),
  • Cloud-Dienste oder Software-as-a-Service-Apps einsetzen (39 Prozent),
  • Technologie zur Automatisierung des Remote-Netzwerkbetriebs einsetzen (38 Prozent),
  • die Re-Evaluierung und/oder Restrukturierung der IT-Landschaft (38 Prozent)
  • Software für mehr Transparenz bei Netzwerk- und Anwendungsperformance einsetzen (34 Prozent).

Riverbed bietet Lösungen, um die Performance und Transparenz von Netzwerken und Apps – unabhängig vom Standort zu maximieren. Die Performance-Lösungen umfassen den Riverbed Client Accelerator und den Riverbed SaaS Accelerator. Laut Unternehmensaussage reduzieren sie die Bandbreitennutzung und steigern die Anwendungsleistung auf Laptops.      Jürgen Frisch